Bild zeigt eine alte Hauptverteilung einer meiner Mietshäuser. Hier handelt es sich wie im Text folgend erklärt um das "Alte Haus"
Bei meinen Modernisierungen in Bestandsgebäuden komme ich manchmal an den Punkt, wo sich die Frage nach einer Neuerrichtung stellt. In diesen Bericht stelle ich Euch Fallbeispiele und deren Lösungen vor.
Das obige Bild beispielsweise zeigt einen alten Hauptverteiler in einem Mietshaus in Nalbach. Diese Liegenschaft ist etwas größer und besteht aus insgesamt 3 Gebäuden. Das erste Haus wurde 1974 errichtet, das Zweite 1980 und das dritte, ein Lagergebäude Ende der 80er Jahre.
Insgesamt verfügt die Liegenschaft momentan über 11 Wohneinheiten. Vorweg bemerkt rate ich jeden Hausbesitzer immer einen Fachmann zu Rate zu ziehen, oder sogar zwei. So ein Vorhaben allein durchzuführen kann zu einem finanziellen Ruin führen.
Bemerkung:
Das erste Haus ist mein Geburtshaus, das meine Eltern bis 1983 bewohnten. Im alten Gebäudeteil als auch im neuen bestanden 2 Hauptverteilungen. Im neuen Gebäudeteil war auch noch eine Werkstatt für Fahrzeuge untergebracht. Sowohl Werkstatt als auch angrenzendes "Lagergebäude" der Firma meiner Eltern waren am Hauptstromverteiler des neueren Gebäudes von 1980 angeschlossen.
Der damalige Elektriker hat hier sehr kurios und mitunter unbedacht gearbeitet; wohl begründet auf die lapidaren Regeln der damaligen Technik. Heutzutage eine Horrorvorstellung.
Zum besseren Verständnis der Einbauorte bezeichne ich die Örtlichkeiten der Häuser im Folgenden nur noch mit Altes Haus, Neues Haus, Werkstatt/Loft und Lagergebäude.
Abbildung zeigt den Hauptverteiler des neuen Gebäudes. Hier waren auch die Werkstatt als auch das Lagergebäude angeschlossen.
Im Zuge mehrerer Räumungsklagen im alten Haus und einhergehend mit einem Wasserrohrbruch stand ich 2019 vor der Tatsache, das ich die Wohnungen die heruntergelebt waren sanieren musste. Die anfänglich noch gute Bausubstanz offenbarte allerdings nach kurzer Zeit ihr wahres Gesicht und stellte mich vor nackte Tatsachen. Nach Öffnung der Stelle des Wasserrohrbruchs / Heizungsrohr in einem der Bäder des alten Hauses stellte ich fest, das dort noch Eisenrohre als Steigleitungen in die einzelnen Etagen führten um dort die Wandheizkörper mit Wärme zu versorgen. Diese waren korrodiert. Eine Reparatur wäre zwar möglich gewesen, doch hätte ich hier bestimmt nach ein paar Jahren wieder das gleiche Problem gehabt.
Einhergehend mit der Begutachtung der Wohnungen nach Auszug der Mieter zog ich ausser dem Heizungsbauer auch meinen Elektrikermeister zu Rat. Durch Schäden an den Steckdosen (Durchbruch, heraushängende Leitungen etc.) war ich mir nicht sicher, ob man hier nur austauschen oder gar neu einrichten muss.
Die Stelle im Bad mit den beschädigten Leitungen kommt auf dieser Website wieder zum Tragen als Fallbeispiel der Installation eines Versorgungsschacht's im Bestand.
Anfängliche Situation in einer oberen Wohnung, kein Wasserschaden zu sehen...
Öffnung nach 3 (!) Lagen Fliesen zeigte jedoch ein anderes Bild.
Weiter im Verlauf der Baubegehung wurden Manipulationen an den Unterverteiler als auch den Abzweigdosen der Wohnung gefunden. Die Sicherungsautomaten der Unterverteilung waren noch aus den 70er Jahren. Ein Fehlerschutzschalter war ebenso nicht installiert.
Ebenso waren Leitungen in den Keller geführt und abenteuerlich angeschlossen. Manche Kabel endeten in dem einen Keller um dann in einen anderen Kellerraum ebenfalls angeschlossen zu werden.
Die Hauptverteilung war öffentlich zugänglich, ohne Schloss mit einer kaum schließbaren Türe / Hersteller unbekannt. Offene Stellen, Schraubsicherungen...also von meiner Seite her: KERNSCHROTT
Im weiteren Verlauf der Begehung einer weiteren Wohnung, die in einem noch schlechteren Zustand war fand ich noch unter einer Rigipswand, die an der Aussenwand montiert war, alte Flachbandleitungen, die durch rostige Nägel durchschossen / durchstoßen waren.
Ihr könnt Euch bestimmt vorstellen, wie die Gesichter von dem Elektriker, Heizungsbauer und mir ausgesehen haben. Rückblickend betrachte ich diese Baubegehung heute mit einem lachenden und einem weinenden Auge...
Der Situation geschuldet entschied ich mich das alles raus muss. Wenn ich ein Flickschusterwerk da veranstalte, kommt es wohlmöglich noch zum Wohnungsbrand oder noch Schlimmeren. Da ich selbst eine Bodenbaufirma hatte, wusste ich das da wohl noch mehr schlummert. Also beschloss ich, da auch kein Mieter mehr in den Wohnungen war, einen kompletten Rückbau zu machen.
Dies betraf:
Anschließende erfolgte nach Rückbau von Estrich, Heizungsrohren, Warm.- und Kaltwasser (auch für die Küche) die Neuplanung von Elektro und Heizungsarbeiten in Einbezugnahme der zu ändernden Heizungsanlage (Wärmepumpe) sowie die Änderung der Position der Zentralen Stromversorgung (Hauptverteiler) und deren Zuleitungen.
Wie man auf den obigen Bilder erkennen kann, wurden nach Rückbau der alten Steigleitungen des Heizungsgewerks neue Leitungen für Wärme.- Kalt und Warmwasser in und an der Wand installiert. Anschließend erfolgte eine Einkofferung mit etwas mehr Abstand zur Wand, so das hier auch ein späterer Zugriff auf den Installationsraum möglich ist.
Witzigerweise war dies auch anschließend 2 Jahre später nötig, da ich eine neue Versorgung der Gemeinschaftssatellitenantenne, als auch zusätzliche Leitungen hier durchziehen musste.
Hierzu habe ich zwei Artikel geschrieben die Ihr in den untenstehenden Links aufrufen könnt:
Durch den Rückbau von Estrich und Dämmung ergaben sich natürlich neue Möglichkeiten. Der alte Aufbau des Bodens war knapp 10cm, die Deckenhöhe lag bei 2,55 Meter. Ich entschied mich, auch in Betrachtung des Treppenhauses, als auch den Umstand der geplanten Wärmepumpe den Boden in der Gesamthöhe (OKFF) auf 15cm anzuheben um eine Fußbodenheizung zu installieren.
Hierfür ist natürlich der Ort für einen Heizkreisverteiler zu bestimmen, unter Berücksichtigung auch der Kabelwege der Elektrischen Leitungen die von der neuen Unterverteilung im Flur gespeist werden.
Der knappen Konstruktionshöhe geschuldet, ist die Absprache sowohl von Elektriker als auch Heizungsbauer unabdingbar!
Ich empfehle IMMER einen Vor Ort Termin beider Handwerker, da sich die Leitungswege meist kreuzen!
Wie im Bild zu erkennen führen neue Zuleitungen für Vor und Rücklauf zum Heizkreisverteiler. Hier eine Besonderheit, die ich im Folgenden erkläre.
Rückblickend war die Kommunikation mit dem Heizungsbauer suboptimal. Vorschläge wurden kaum unterbreitet; man meint manchmal, das der Kunde nur Standart bekommt und damit soll es gut sein. Zu dem Thema werde ich mich ebenso äußern! Ich hab ihm z.B. gesagt, das ich hier mehr Raum benötige, und somit ruhig ein größerer Verteilerkasten gewählt werden sollte. Ebenso ist die Zahl der Ventile zu groß. Man hätte für 10 Räume einen anderen Einsatz wählen können...Fehlanzeige.
Wie man hier sieht, verlaufen zum Heizkreisverteiler Zuleitungen für Vorlauf und Rücklauf der Fußbodenheizung. Ebenfalls sieht man hier jede Menge Zuleitungen von Raumtemperaturreglern, die leider nicht mit KNX Bus betrieben werden.
Einstellröhrchen, die elektrische Anlage zur Ansteuerung der Stellantriebe und einen Leerraum ist zu sehen. Wenn ich mir die elektrische Anlage / Schaltkasten für die Ansteuerung der Ventile anschau, vergeht es mir heutzutage. Damals hatte ich kaum Zeit, für dahinter zu gehen. Auch der mangelnden Lieferbarkeit geschuldet und der wenigen Auskunft gab ich mich damit zufrieden.
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Ich bestand beim Einbau des Heizkreisverteilers auf eine Installation / Installationsraum für Warm und Kaltwasserzulauf und ebenso hier auf Smarte Wasserzähler. Also fernauslesbare Zähler. Ebenso sollte ein Wärmemengenzähler am Vorlauf installiert werden, so das ich zentral die Daten erfassen kann, ohne die Wohnung zu betreten, was übrigends seit 2022 für jeden neu eingebauten Zähler Pflicht ist. Allein dieser Wunsch zog sich bis Ende 2023 hin, worauf ich sehr ungehalten war.
Gottseidank lies ich vom Elektriker zu der Position des Heizkreisverteilers noch ein Duplex Netzwerkkabel ziehen, aus weiser Voraussicht, weil man immer was neues installieren muss...
Was sich anfänglich als motiviert anfühlte, endete in einem Desaster, das ich an der Stelle nicht thematisieren will. Trotz Absprachen mit anderen Handwerkern wie Elektriker am Bau werden Sachen nicht eingehalten, die vorher abgesprochen waren.
Mich ärgert auch die Tatsache, das bei so banalen Dingen wie Heizkreisverteiler gewisse Dinge abseits der Technik sind, wie z.B. Stellantriebe die über eine mitgelieferte Box geschaltet werden. Hier fehlen viele Dinge, die nicht kohärent einher gehen:
Ich bin hier wegen der Situation in dieser Bauhälfte des alten Hauses unzufrieden. Wie man auch auf den Fotos sieht, kommen 10 Leerrohre für Raumtemperaturregler am Heizkreisverteiler an. Hier wäre eine bessere Kommunikation nötig gewesen, das gebe ich offen zu. Familiäre als auch betriebliche zeitbedingte Gründe zwangen mich aber das zuerst hinzunehmen.
Da ich in den Einheiten immer wieder zu hohe Temperaturwerte hab, und das nicht nachkontrollieren kann, werde ich dort demnächst eine KNX Steuerung etablieren. Momentan vergleiche ich noch die Hersteller, allerdings kann ich schon soweit sagen, das hier die Wahl entweder auf MDT oder einem Produkt der Firma Voltus fallen wird.
Schlussletztendlich kann ich schon mal mit einem Bild vorgreifen, wie es nach der Installation der Fußbodenheizung, der Fliesenarbeiten etc. im Bad aussieht. Die Leitungswege durch den Schacht sind immer zugänglich. Zuletzt musste 2023 eine Pressmuffe ausgetauscht werden, die geplatzt war. Gottseidank bestand ich auf den Einbau einer Wartungsklappe je Bad. Heute würde ich sogar eine ganze Wartungstür einsetzen...aber man ist später immer schlauer.
Auf dem Bild zu sehen ist übrigens, das die Badewannen im Haus gegen große Duschen getauscht wurden. Hier entstand sowohl auf der linken und rechten Seite je ein Anschluss, das man eine Waschmaschine anschließen kann.
Zu Hause werde ich eine Einkofferung dieses Jahr etablieren, um neue Zuleitungen zu meiner Garage zu ziehen. Den Artikel werde ich zeitnah ebenso hier verlinken.
Im Zuge der neuen Unterverteiler in den Wohnungen des alten Hauses, musste auch die Hauptverteilung, die sich im Treppenhaus befand, rückgebaut werden. Leider war die Hauptverteilung des neuen Hauses genauso "versifft", so das ich beschloss, hier einen radikalen Schnitt zu gehen.
Dann kam bei der Bestellung der Wärmepumpen die Anforderung, das diese ja auch Strom braucht...und zwar n bisschen mehr. Genau gesagt 65 Ampere je Wärmepumpe. Der "Dachständer" liefert aber nur 63 Ampere. Mehr Strom konnte mir der Energieversorger darüber nicht einspeisen. So kam es dazu, das ich mir für die Liegenschaft ein Mittelspannungsgebäude kaufen musste. Im Zusammenhang mit der Planung des neuen Hauptverteilers, der zentral im Haus in einem sicheren Bereich errichtet werden sollte, ergaben sich viele Fragen:
Die Thematik des Mittelspannungsgebäudes und weitere Fragen der Energieversorgung werden in einem getrennten Artikel behandelt. Bitte folgt dem Link
Also kurzum: Wie sollten die neuen Zuleitungen von einer errichteten Mittelspannungsstation zu dem neuen Hauptverteiler gezogen werden und wo sollte dieser stehen?